“Die verrückte Welt der Paralleluniversen” gibt es jetzt als Taschenbuch. Es kostet 9,95 Euro. Im Buchhandel oder vom Verlag oder von Amazon. Und ist aktueller denn je!
Neues Multiversum-Buch
Auch Brian Greene hat jetzt ein Buch über Parallelwelten geschrieben. Der New Scientist fragte ihn, ob das Multiversum sein Leben verändert. Antwort: “So when I’m in the grocery store buying orange juice, does it affect me? Not at every moment. But when I’m walking along and thinking about the nature of life and the work that I do, does it affect me? It does, because these ideas affect my sense of what’s real.”
Hubble sieht Babygalaxie
Ultra Deep Field heißt das Projekt, in dem das Hubble-Teleskop versucht, so weit wie möglich ins All zu spähen. Neuer Rekord: Eine Galaxie, die 480 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden ist. Kritiker halten die Nasa-Meldung allerdings für zweifelhaft. Es könnte auch Rauschen im Detektor sein, sagt der Astronom Naveen Reddy in Wired. Wenigstens kein Fliegendreck! Und hier ist die Galaxie:
Das Grab des Kopernikus
Es ist schon ein paar Monate her, aber am Totensonntag kann man ja mal dran erinnern: Kopernikus wurde neu bestattet, diesmal mit Ehrentafel.
Hier unser Artikel dazu:
Vuvuzela der Teilchenphysik
Anti-String-Polemik
Der Physiklehrer Alexander Unzicker hat im wissenschaftlichen Springer-Verlag eine Abrechnung mit den Stringtheoretikern veröffentlicht: “Vom Urknall zum Durchknall”. Die Stringtheorie sei “verknöchert wie die Deutsche Demokratische Republik unter den Lobpreisungen Honeckers. In ihren Zentralkomitees ist aber ein Gorbatschow nicht in Sicht”. Oha! Unzicker polemisiert gegen eine Zunft, die “von der Elite zur Sekte zur Mafia” mutiert sei. Ähnlich lästerten auch schon Lee Smolin (“Trouble with Physics“), den Unzicker oft zitiert, und Peter Woit in seinem Anti-String-Blog “Not even wrong”. Hauptargument: die Stringtheoretiker haben jeglichen Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Unzicker hat leider keine Alternative anzubieten, daher kann er nur den Spielverderber geben. Am Ende bleibt Ratlosigkeit: “Wenn wir der Natur genauer zuhören, kann die Physik vielleicht aus der Sackgasse wieder herausfinden.” Und: “Glauben Sie nicht jeden Mist, denken Sie nach, denken Sie selbst.” Im gleichen Verlag ist übrigens auch das Multiversums-Manifest “Kosmische Doppelgänger” von Alexander Vilenkin erschienen.
Multiversum in München
Max Rauner wird live vom Rand des Universums zugeschaltet. Falls noch Zeit bleibt, wird Tobias Hürter beweisen, dass die Seele unsterblich ist.
Die Lesung findet als 83. Jour fix bei 84 GHz statt. Dank an die Gastgeber!
Parallelwelten in Hamburg
Am Samstag, den 17. April um 19 Uhr sind die Paralleluniversen ein Thema bei den Vattenfall Lesetagen im Kulturzentrum Kampnagel. Besonders gespannt bin ich auf die Leiterin einer Elfenschule, die ich auf dem Podium treffen darf. Ich bringe Schrödingers Katze mit. Auszug aus dem Programm:
Die Künstlerin Ines Bargholz hat am Schaalsee eine Elfenschule gegründet, um dem Zauber der Schöpfung nachzuspüren. Dr. Uwe Westphal führt gestresste Großstädter zu Froschkonzerten und röhrenden Hirschen. Und wer meint, Pflanzen seien dumm, darf sich von Wissenschaftsjournalist, Tierfilmer und TV-Moderator Volker Arzt gern eines Besseren belehren lassen. Christiane Neudeckers unheimliche Geschichten erzählen von dem winzigen Spalt, der sich von Zeit zu Zeit in unserer scheinbar durchrationalisierten Welt auftut. In Silke Scheuermanns Gedichten erscheinen Werwölfe, Nixen und Feen. Wir sind nicht allein – das zumindest behauptet Max Rauner nicht nur, er will es auch in einem Live-Experiment vorführen.
SA 17.04.
19:00
8 Euro
Der Sound des Sonnensystems
So klingt das Sonnensystem. Das wünsche ich mir als Einschlafmusik. Nur: Warum darf Pluto hier noch mitspielen, der ist doch offiziell kein Planet mehr?
FAZ-Rezension
Ulf von Rauchhaupt rezensiert unser Buch in der FAZ vom 26. März. Insgesamt positiv, aber zu meckern hat er auch. Auszug:
“Neu ist allerdings, dass einige Physiker heute in vollem Ernst glauben, es gebe diese unendlich vielen Parallelwelten tatsächlich – und dazu formelgespickt Abhandlungen veröffentlichen. Wie es dazu kommen konnte, berichten die beiden Wissenschaftsjournalisten Tobias Hürter und Max Rauner auf höchst vergnügliche Weise. Dabei wird kaum etwas ausgelassen, was zum Verständnis dieses Phänomens notwendig ist: von der Geschichte der Kosmologie bis zu Interpretationsfragen der Quantenphysik. Bei der wissenschaftshistorischen Darstellung geht das Bemühen der Autoren um Lesbarkeit zwar zuweilen auf Kosten der Genauigkeit, dafür gelingen ihnen die Erklärungen vertrackter physikalischer Sachverhalte meist wunderbar anschaulich. Und in Beobachtungen wie der, dass nicht zuletzt die Hinwendung des prominenten Stringtheoretikers Leonard Susskind die Paralleluniversen unter Wissenschaftlern populär gemacht hat, wird auch die soziologische Dimension gestreift: ‘Wenn ein Alphatier wie Susskind in eine andere Richtung läuft, trabt die Herde hinterher.'”
Später kommen noch einige kritische Anmerkungen zu unserem etwas ungenauen Umgang mit der Ontologie:
“Wenn Hürter und Rauner etwa schreiben “Wer das Multiversum nicht akzeptieren will, der muss die Quantenmechanik verwerfen”, dann stimmt das so nicht. Es stimmt allenfalls für den, der die Entität, mit der Quantenphysiker rechnen, die sogenannte Wellenfunktion, für etwas fundamental Reales hält.”