Andere Leben

Andere Universen, andere Leben

Es ist eine der großen Grundannahmen über das Multiversum: Die Naturgesetze und -konstanten in unserem Universum sind exakt so eingestellt, dass Leben entstehen kann. Wären sie anders, dann wären wir nicht hier, um sie so zu beobachten, wie sie sind. Das ist das anthropische Prinzip.

Jetzt bringen MIT-Physiker diese Annahme ins Wanken. In einem Paper, das letztes Jahr in der Zeitschrift Physical Review D erschienen ist, zeigen sie, dass auch bei anderen Naturkonstanten komplexe Strukturen, womöglich bis hin zu lebendigen Kreaturen, entstehen kann. Genauer gesagt: Sie variieren die Massen der Quarks, also der Bausteine von Protonen und Neutronen, und zeigen, dass man auch aus Quarks anderer Massen stabile Atome zusammenbauen kann, die denen von Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff entsprechen. Also gäbe es auch diesen anderen Universen eine organische Chemie.

Damit ist das anthropische Prinzip nicht gekippt. Aber geschwächt. Und die Hoffnung steigt, dass auch unsere Nachbaruniversen bevölkert sind.