Humanistischer Pressdienst

Schrödingers Katze: tot in der einen, lebendig in der anderen Welt?

Die Humanisten widmen sich der Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik:

“Die meisten Quantenphysiker sind auch heute noch von der umfassenden Gültigkeit der Quantenmechanik überzeugt. So wird die Debatte um ein neues Welt- und Menschenbild auf der Grundlage ihrer Daten keineswegs nur von Freaks geführt. Die Konstruktion von Paralleluniversen, die es ermöglicht, die quantenphysikalischen Beobachtungen der Experimentalphysiker irgendwie „logisch“ zu erklären, bringt im Gegenteil auch Philosophen und Physiker dazu, sich Gedanken über die Konsequenzen eines auf der Quantentheorie beruhenden „Multiversums“ zu machen. Was hat die „Erkenntnis“, gleichzeitig mehrere Existenzen in parallelen Universen zu führen für Auswirkungen auf unser Selbstverständnis, unsere Freiheit und unsere Sicht der Realität und ist vielleicht sogar eine ganz neue und andersartige Ethik notwendig? Das sind Fragen, mit denen sich diese Theoretiker auseinandersetzen (vgl. z. B. in „Die verrückte Welt der Paralleluniversen“, München 2009, von Tobias Hürter und Max Rauner).

Wer am Sinn solcher Überlegungen zweifelt, muss sich mit starken Gegenargumenten auseinandersetzten. So erklärt etwa der Quantenphysiker David Deutsch: „Die Quantentheorie paralleler Universen ist (…) keine mühsame mögliche Deutung, die sich aus geheimnisvollen theoretischen Überlegungen ergibt. Sie ist die einzig vertretbare Erklärung einer bemerkenswerten und der Erwartung zuwiderlaufenden Wirklichkeit“ („Die Physik der Welterkenntnis, Auf dem Weg zum universellen Verstehen“, München 2000).”