Achtung, hier spricht die Paralleluniversenpolizei

Eine Polizeitruppe, die durchs Multiversum patrouilliert – darum soll es in einer neuen Fernsehserie Para Time der 20th Century Fox gehen. Über die Einzelheiten schweigt das Studio, durchgesickert ist nur, dass Matthew Graham mitmacht, bekannt durch Life on Mars, eine Science-Fiction-Serie der BBC.

Fox Picks Up Sci Fi Project From  Life on Mars Creator  Exclusive  Hollywood Reporter

(Life on Mars, BBC)

Produzent soll Steve Tzirlin sein, der aus der Star-Wars-Schmiede Lucas Film stammt.

Life on Mars ging um einen Polizisten, der sich im Jahr 1973 wiederfindet. Nach dieser zeitlichen Ausdehnung scheint sich sein Revier nun also auch räumlich zu weiten – multiversenweit. Die Geschichte erinnert uns an die Kurzgeschichte All the Myriad Ways von Larry Niven, in dem ein Kommissar einen Mordfall im Multiversum untersucht und dabei ins moralische Chaos stürzt. Siehe unser Buch Die verrückte Welt der Paralleluniversen, Seite 146.

Wir freuen uns auf mehr Multiversum auf der Mattscheibe.

(Quelle)

Große Alienzählung

Wie viele außerirdische Zivilisationen bevölkern die Milchstraße? Auf dieser neuen Webseite der BBC kann man es selbst ausrechnen. Die Berechnung beruht auf einer – viel kritisierten, weil ganz und gar spekulativen – Gleichung des amerikanischen Astronomen Frank Drake.

Multiversum bei Lady Gaga

Das Multiversum ist im Olymp der Populärkultur angekommen: bei Lady Gaga – siehe bei 1:20
http://www.myvideo.de/watch/8017654/Lady_Gaga_Born_This_Way

Multiversum in München

Ein Astronom entdeckt, wo Erde und Himmel sich treffen (1888)

Münchner aufgepasst! Am Freitag, den 16. April, um 20 Uhr gibt es eine Lesung und Diskussion über Paralleluniversen mit Tobias Hürter im Kunstraum 84GHz in Schwabing, Georgenstraße 84.

Max Rauner wird live vom Rand des Universums zugeschaltet. Falls noch Zeit bleibt, wird Tobias Hürter beweisen, dass die Seele unsterblich ist.

Die Lesung findet als 83. Jour fix bei 84 GHz statt. Dank an die Gastgeber!

Die Vermessung der Welten

Die Theorie des Multiversums hat einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Die Theoretiker sind nicht mehr weit davon entfernt, konkrete Vorhersagen aus ihr ziehen zu können. Damit könnte die Theorie bald besser an Beobachtungen überprüfbar werden.

Es geht darum, Mengen von Universen zu messen und zu vergleichen. Zum Beispiel die Frage: Gibt es mehr belebte Universen oder mehr unbelebte? Schwierig, denn von beiden gibt es im Multiversum unendlich viele. Dahinter steht das technische Problem, ein sogenanntes Wahrscheinlichkeitsmaß auf der Menge der Universen zu definieren. Das haben die Theoretiker bisher nicht hingekriegt. Aber Raphael Bousso von der University of California in Berkely ist dieses Kunststück jetzt gelungen. Aus seinem Maß konnte er die zu erwartetende Größe der Dunklen Energie abschätzen, die die Ausdehnung unseres Universums antreibt. Und siehe da: Der errechnete Wert liegt ganz nah beim gemessenen.

Boussos Paper ist hier im ArxiV. Das “entropische Prinzip” ist übrigens kein Schreibfehler.

Eine detailliertere Darstellung hier im New Scientist.

Andere Leben

Andere Universen, andere Leben

Es ist eine der großen Grundannahmen über das Multiversum: Die Naturgesetze und -konstanten in unserem Universum sind exakt so eingestellt, dass Leben entstehen kann. Wären sie anders, dann wären wir nicht hier, um sie so zu beobachten, wie sie sind. Das ist das anthropische Prinzip.

Jetzt bringen MIT-Physiker diese Annahme ins Wanken. In einem Paper, das letztes Jahr in der Zeitschrift Physical Review D erschienen ist, zeigen sie, dass auch bei anderen Naturkonstanten komplexe Strukturen, womöglich bis hin zu lebendigen Kreaturen, entstehen kann. Genauer gesagt: Sie variieren die Massen der Quarks, also der Bausteine von Protonen und Neutronen, und zeigen, dass man auch aus Quarks anderer Massen stabile Atome zusammenbauen kann, die denen von Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff entsprechen. Also gäbe es auch diesen anderen Universen eine organische Chemie.

Damit ist das anthropische Prinzip nicht gekippt. Aber geschwächt. Und die Hoffnung steigt, dass auch unsere Nachbaruniversen bevölkert sind.