News vom Urknall

Partystimmung unter Astrophysikern: Das Bicep2-Teleskop am Südpol hat indirekte Hinweise auf die Existenz von urzeitlichen Gravitationswellen gefunden. Diese sind in den ersten Sekundenbruchteilen nach dem Urknall entstanden. Und das scheint die Inflationstheorie zu bestätigen. Mehr dazu in unserem ZEIT-Artikel hier. Und wer an die Inflationstheorie glaubt, muss eigentlich auch das Multiversum akzeptieren. Das steht in unserem Buch, und das schreibt uns jetzt auch Andrei Linde wieder: “Any results supporting inflation support multiverse, though indirectly.” Und Max Tegmark schreibt uns: “It’s a bad day for multiverse skeptics: now it’s harder for them to dismiss that inflation generically predicts an infinite space with duplicate earths by saying ‘inflation is it’s just a theory’.”

In diesem Video sieht man, wie Andrei Linde und seine Frau an der Haustür mit den Bicep2-Resultaten überrascht werden:

Multiversum auf dem World Science Festival

Impliziert die aktuelle Urknalltheorie – mit inflationärer Phase am Anfang –, dass es ein Multiversum gibt?

The general consensus on the panel was that if you liked inflation, you had to deal with a multiverse. As Guth put it in referring to the formation of multiple universes, “This is normal—no other mechanism in science ever works just once.”

Mehr zu der Diskussion auf dem World Science Festival in New York bei arstechnica.

Große Alienzählung

Wie viele außerirdische Zivilisationen bevölkern die Milchstraße? Auf dieser neuen Webseite der BBC kann man es selbst ausrechnen. Die Berechnung beruht auf einer – viel kritisierten, weil ganz und gar spekulativen – Gleichung des amerikanischen Astronomen Frank Drake.

Andere Leben

Andere Universen, andere Leben

Es ist eine der großen Grundannahmen über das Multiversum: Die Naturgesetze und -konstanten in unserem Universum sind exakt so eingestellt, dass Leben entstehen kann. Wären sie anders, dann wären wir nicht hier, um sie so zu beobachten, wie sie sind. Das ist das anthropische Prinzip.

Jetzt bringen MIT-Physiker diese Annahme ins Wanken. In einem Paper, das letztes Jahr in der Zeitschrift Physical Review D erschienen ist, zeigen sie, dass auch bei anderen Naturkonstanten komplexe Strukturen, womöglich bis hin zu lebendigen Kreaturen, entstehen kann. Genauer gesagt: Sie variieren die Massen der Quarks, also der Bausteine von Protonen und Neutronen, und zeigen, dass man auch aus Quarks anderer Massen stabile Atome zusammenbauen kann, die denen von Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff entsprechen. Also gäbe es auch diesen anderen Universen eine organische Chemie.

Damit ist das anthropische Prinzip nicht gekippt. Aber geschwächt. Und die Hoffnung steigt, dass auch unsere Nachbaruniversen bevölkert sind.